Lungenwürmer bei Katzen: Symptome, Behandlung & Vorbeugung

Lungenwürmer bei Katzen sind eine ernstzunehmende Erkrankung, die oft unbemerkt bleibt. Dieser umfassende Ratgeber informiert Sie über Symptome, Diagnose, Behandlung und vor allem über die wichtigen Maßnahmen zur Vorbeugung.

Was sind Lungenwürmer?

Lungenwürmer (Aelurostrongylus abstrusus und seltener Capillaria aerophila) sind parasitäre Würmer, die die Atemwege von Katzen befallen. A. abstrusus ist in Deutschland die häufigere Art. Diese Parasiten nisten sich in Lunge, Bronchien und Bronchiolen ein und können, besonders bei jungen oder immungeschwächten Katzen, zu ernsthaften Atemproblemen führen.

Lungenwurm-Symptome: Oftmals versteckt

Das Tückische an Lungenwürmern: Die Symptome sind oft unspezifisch oder fehlen ganz. Manche Katzen zeigen einen trockenen Husten, der anhaltend oder wiederkehrend sein kann. Atembeschwerden, Niesen, Nasen- und/oder Augenausfluss, Lethargie, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sind weitere mögliche Anzeichen. Besonders Kätzchen, ältere Katzen oder Tiere mit einem geschwächten Immunsystem neigen zu stärkeren Symptomen. Da diese Symptome auch auf andere Erkrankungen hindeuten können, ist eine tierärztliche Untersuchung unerlässlich.

Die Diagnose: Detektivarbeit beim Tierarzt

Der Tierarzt wird verschiedene Methoden einsetzen, um Lungenwürmer zu diagnostizieren. Eine Kotuntersuchung auf Larven ist üblich, aber nicht immer erfolgreich, da die Larven nicht kontinuierlich ausgeschieden werden. Bluttests können Antikörper gegen die Lungenwürmer nachweisen. Röntgenaufnahmen der Lunge geben Aufschluss über mögliche Veränderungen im Lungengewebe. In manchen Fällen ist eine Bronchoskopie notwendig, um die Lungen direkt zu untersuchen.

Behandlung: Dem Wurm den Kampf ansagen

Lungenwürmer sind in der Regel gut behandelbar. Der Tierarzt verschreibt in der Regel Entwurmungsmittel, die die Parasiten abtöten. Häufige Wirkstoffe sind Fenbendazol, Ivermectin (oft in Kombinationspräparaten) und Emodepsid. Die Medikamente gibt es als Tabletten, Paste oder Spot-on Präparate. Bei bakteriellen Sekundärinfektionen, wie z.B. einer Lungenentzündung, verschreibt der Tierarzt zusätzlich Antibiotika. Die Behandlungsempfehlungen des Tierarztes müssen unbedingt befolgt werden.

Vorbeugung: Der beste Schutz

Regelmäßige Entwurmung, insbesondere bei Freigängern, ist der beste Schutz vor Lungenwürmern. Eine monatliche Entwurmung wird oft empfohlen. Da Schnecken als Zwischenwirte dienen, sollte der Kontakt Ihrer Katze mit Schnecken minimiert werden. Auch Wohnungskatzen sind nicht vollständig sicher, da Schnecken oder infizierte Beutetiere versehentlich ins Haus gelangen können.

Infektionsrisiko für Menschen: Geringe Gefahr

Aelurostrongylus abstrusus ist nicht auf den Menschen übertragbar. Capillaria aerophila kann theoretisch Menschen befallen, dies ist aber extrem selten. Gute Hygiene nach dem Kontakt mit Ihrer Katze oder deren Kot ist dennoch empfehlenswert.

Medikamente gegen Lungenwürmer

Wirkstoff (Generika) Handelsname (Beispiel) Mögliche Nebenwirkungen
Fenbendazol Panacur Übelkeit, Erbrechen, Durchfall (selten)
Ivermectin Stronghold, Advocate Juckreiz, Rötungen, (in seltenen Fällen neurologische Symptome bei Überdosierung)
Emodepsid Profender Erbrechen, Durchfall (selten)
Milbemycinoxim Milbemax Übelkeit, Erbrechen, Durchfall (selten)

Hinweis: Diese Tabelle dient nur der Information. Die Wahl und Dosierung des Medikaments erfolgt durch den Tierarzt.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

  • Was kostet die Behandlung? Die Kosten variieren je nach Diagnose und Behandlung. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach einem Kostenvoranschlag.
  • Wie wirksam sind Entwurmungsmittel? Moderne Entwurmungsmittel sind bei korrekter Anwendung sehr wirksam.
  • Meine Katze hustet, was soll ich tun? Husten kann viele Ursachen haben. Suchen Sie Ihren Tierarzt auf, um die Ursache abzuklären.

Wichtig: Dieser Artikel ersetzt keinen Tierarztbesuch. Bei Verdacht auf Lungenwürmer sollten Sie immer einen Tierarzt konsultieren!

Weiterführende Informationen

Aktuelle Forschungsergebnisse legen nahe, dass Umweltfaktoren und der Klimawandel die Verbreitung von Lungenwürmern beeinflussen könnten. Es gibt auch Diskussionen über die optimale Häufigkeit der Entwurmung, um die Vorteile mit den potenziellen Risiken abzuwägen. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über die beste Strategie für Ihre Katze.

Der Lebenszyklus des Lungenwurms: Vom Schneck zum Stubentiger

Der Lungenwurm benötigt Schnecken als Zwischenwirt, um seinen Lebenszyklus zu vollenden. Katzen infizieren sich durch den Verzehr infizierter Schnecken oder von Beutetieren, die infizierte Schnecken gefressen haben (Transportwirte). Im Darm der Katze entwickeln sich die Larven zu adulten Würmern, die in die Lunge wandern und dort Eier legen. Die Larven werden ausgehustet, verschluckt und über den Kot ausgeschieden. So gelangen sie wieder in die Umwelt und können Schnecken infizieren, wodurch der Kreislauf geschlossen wird.

Schützen Sie Ihre Katze: Praktische Tipps

  • Regelmäßige Entwurmung: Besonders wichtig für Freigänger. Besprechen Sie die optimale Häufigkeit mit Ihrem Tierarzt.
  • Schnecken im Garten bekämpfen: Reduziert das Infektionsrisiko.
  • Kein rohes Fleisch füttern: Kann infizierte Larven enthalten.
  • Hygiene: Waschen Sie sich nach dem Kontakt mit dem Katzenkot die Hände.
  • Aufmerksam beobachten: Achten Sie auf Veränderungen im Verhalten und der Atmung Ihrer Katze.

Durch die Befolgung dieser Tipps können Sie das Risiko einer Lungenwurminfektion bei Ihrer Katze deutlich reduzieren.

baufinanzierung

Leave a Comment